Die Entwickler von Inkscape haben gestern ein neues Release ihres Vektorgrafikeditors veröffentlicht. Inkscape ist ein Open-Source Vektorgrafikeditor, dessen Fähigkeiten mit denen von Illustrator, Freehand, CorelDraw oder Xara X vergleichbar sind. Inkscape verwendet das vom W3C standardisierte SVG-Dateiformat (Scalable Vector Graphics).

Version 0.45 bietet nun einen Gaußschen Weichzeichner, welcher Inkscape-Objekte wie Pfade, Formen, Gruppen, Text und Bilder in Unschärfe tauchen kann, ohne das dabei die originalen Vektorobjekte verändert werden. Außerdem sollen sich damit in Inkscape nun auch unscharfe Masken herstellen lassen. Als weitere Neuerung hat das Programm einen Geschwindigkeistschub gegenüber der Vorgängerversion erhalten und soll nun deutlich schneller arbeiten. Ebenfalls neu ist eine Liste der Arbeitschritte, ähnlich dem Protokol in Photoshop, welche es dem Nutzer erleichtern soll, gezielt einen früheren Zustand seiner Grafik wiederherzustellen, indem er eine ganze Reihe von Aktionen mit einem Klick rückgängig machen oder wiederholen kann. Alle Neuerungen der Version 0.45 können in den Release Notes (englisch) nachgelesen werden.

So schön das alles klingen mag, so hat der Open-Source-Vektorzeichner jedoch einen Haken. Derzeit liegt das Release 0.45 nur als Installationsdatei für Mac OS X (für Power-PC und als Universal Binary) und im Quellcode vor. Wer Windows benutzt und sich die Software nicht selbst kompilieren will, muss auf das fertige Installationspaket noch etwas warten oder sich bis zu deren erscheinen mit Version 0.44 zufrieden geben, welche im Inkscape Downloadbereich der Seite erhältlich ist. Linux-Nutzer erhalten das Grafikprogramm direkt über den Paketmanager ihrer jeweiligen Linux-Distribution.

Update: Am 08.02. ist nun auch der Installer für Windows erschienen und kann als .zip oder .exe herunter geladen werden.

Screenshots aus Inkscape 0.45: