Das Internet als Selbstbedienungsladen: Teil3 – Wettbewerbswidrige Verstöße

Wie ich schon mehrfach in meinen beiden vorhergehenden Artikeln zu diesem Thema geschrieben habe, ist es oft ein schmaler Grad zwischen Plagiat und Inspiration. Mit Inspiration habe ich keine Probleme, im Gegenteil, es freut mich, wenn meine Seite solchen Zuspruch findet, das sie für andere als Vorlage dient, jedoch dann etwas neues und eigenes daraus entsteht. Was mich jedoch stört sind Fälle wie der Aktuelle von heute morgen.

Nun wurde ich am heutigen Morgen durch einen eigentlich kleinen und unscheinbaren Eintrag im Community-Forum auf esportive.net auf die Seite Custom Kola Webdesign aufmerksam, welcher der meinen optisch wie inhaltlich doch schon sehr genau nachempfunden wurde. Diesesmal handelt es sich jedoch nicht wie damals beim ersten von mir veröffentlichten Fall (Das Internet als Selbstbedienungsladen: Die dreiste Kopie meiner Homepage!) um ein exaktes Plagiat, sondern eher um einen Klon meiner Seite.

Für eine größere Darstellung der Screenshots einfach die Vorschaubilder anklicken:

Screenshot Custom Kola Webdesign 1 Screenshot Custom Kola Webdesign 2
Screenshot Custom Kola Webdesign 3 Screenshot Custom Kola Webdesign 4
Screenshot Custom Kola Webdesign 5 Screenshot Custom Kola Webdesign 6

Mit Klon meine ich in diesem Fall, das die Struktur und der Aufbau genau nachempfunden wurden, auch der Stil wurde mehr oder weniger an meiner Seite ausgerichtet und vor allem die inhaltliche Ausrichtung ist sehr genau nachgeahmt worden. Hätte es sich bei dieser Seite nun um eine rein private Seite gehandelt, welche Tutorials, etc. zur Verfügung gestellt hätte, ich hätte wohl beide Augen zugedrückt und es als – wenn auch sehr detailreiche – Inspiration durchgehen lassen. Nun handelt es sich aber nicht um eine private Seite, sondern werden hier Webdesign Dienstleistungen angeboten und genau da liegt der Punkt des Anstosses, denn:

  1. Wird unter gewerblichen Aspekten mit dieser Seite gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, genauer gesagt gegen das "Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)", da hier vom Betreiber die gleichen Dienstleistungen unter genau den exakt gleichen Geschäftsbedinungen und unter der gleicher Präsentation (Ob unter gleicher Qualität, dazu gebe ich jetzt kein Kommentar ab, dazu kann sich jeder seine eigene Meinung bilden). Hier wird also ein bewährtes Konzept kopiert und für eigene Zwecke und eigenen Profit verwendet.

  2. Unter den ausgestellten Referenzen befand sich das Design für Peter Poch – Fliesenfachbetrieb. Rechts daneben habe ich einmal einen Screenshot meines Kunden, der Carstensen Handelsgesellschaft mbH gestellt:

    Screenshot Custom Kola Webdesign 7 Screenshot Custom Kola Webdesign 8
  3. Erwähnenswert wäre auch, dass der Seitenbetreiber Sebastian Kohler erst 16 Jahre alt ist, hier jedoch Dienstleistungen u.a. auch für Gewerbetreibende Firmen anbietet und somit weder Volljährig noch Gewerbeberechtigt ist.

Nach einem kurzen Telefonat zuerst mit dem Vater, dann mit Sebastian selbst verschwand die Seite vorerst vom Netz.

Dieses Beispiel zeigt eindeutig, das nicht unbedingt ein Plagiat vorliegen muss, um den tatsächlichen Eigentümer einer Seite zu schädigen oder zu beeinträchtigen. Gerade wenn es sich, wie bei mir, um gewerbliche Dienstleistungen handelt, so überschreitet man sehr schnell die Schwelle zu Wettbewerbswidrigen Handlungen. Das ich bei so etwas keinen Spass verstehe und auch regeros dahinter her bin, meine Seite, aber auch die von mir realisierten Kundenprojekte zu schützen, versteht sich von selbst.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 29. Juni 2007 um 15:06 Uhr veröffentlicht und wurde unter Allgemein, Internet abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Flo

    Was ja der Hammer ist, das er eine Seite die du für einen Kunden gemacht hast „kopiert“ hat und für „seinen Kunden“ verkauft hat. Sehr dreist!!!

  2. Kristof

    Ich möchte wetten, dass er einfach schnell Geld verdienen wollte und keinen Bock hatte, irgendwas mit Grafikdesign oder coden gelernt zu haben, denn so eine dreiste Kopie ist meiner Meinung nach nicht anders zu erklären.

  3. Ulf (Admin)

    Obacht, es ist keine Kopie in dem Sinne (abgesehen von meinem Kundenprojekt, bei welchem grafische Elemente sowie der Quellcode kopiert wurden).
    Was ich aber immer wieder beeindruckend finde, ist das gerade der kopierende Mob immer fein säuberlich auf das Einhalten des eigenen Urheberrechts bedacht ist (siehe die rote Hervorhebung auf dem Screenshot oben von mir).

    Die Betreiber der Seiten sind bemüht, stets die Urheberrechte anderer zu beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen.

    Ja, schön wär´s gewesen …

  4. Sebastian

    Hallo cih bin der jenige um den dieser Beitrag geht. Ich muss dazu sagen, dass die Page niemals verkauft wurde (war nur für mich/wollte wissen ob ich so etwas kann). ich wollte meine Page proffessionell aussehen lassen und habe daher vieles von dieser seite hier übernommen. Mein Hobby das GFXen werd ich jetzt erstmal einstellen bis ich mir was komplett eigenes ausgedacht hab

    MFG sebastian

  5. Ulf (Admin)

    @Sebastian:

    Sorry, aber wenn ich soetwas lese:

    Custom-Kola.dl.am – Webdesign und Grafikdesign individuell und professionell.

    Sie wollen eine professionelle Webpage? Haben aber nicht die benötigten Kenntnisse! Dann sind Sie hier genau richtig.
    Custom-Kola.de bietet Ihnen einen zuverlässigen Service und
    niedrige Preise, also die perfekten Bedingungen für die Zukunft „World Wide Web“.

    Das ist kein Hobby und kein Spass den du da betrieben hast, das ist anpreisen gewerblicher Tätigkeit gegen Entgelt. Hinzu kommt das du ein bestehendes, in gewerblichem Auftrag ausgeführtes und erstelltes Projekt dafür kopiert hast.

    Das ist genau der Punkt, wo der Kavaliersdelikt überschritten wurde und auch bei mir so langsam die Toleranzschwelle überdehnt ist…

  6. Sebastian

    nein nein.. bitte nicht falsch verstehen. Klar dies beschtreite ich auch nicht, jedoch haben cih für keine miener designs geld bekommen. Auch die referenzen sind alle eher aus langeweile entstanden außer die von eternal hosting und transservice.

  7. Ulf (Admin)

    @Sebastian: Ja aber du hast das Ganze, wie oben beschrieben, auf deiner Seite abgedruckt. Ob aus Langeweile oder sonstwelchen Gründen, Urheberrechtsverletzung bleibt genau das was es ist, egal welche Beweggründe dem vorausgegangen sind … oder würdest du sagen, dass :“Herr Richter, ich wollte das Opfer gar nicht erschießen, mir war nur langweilig!“ irgendetwas am Sachverhalt ändern würde 🙂 … wohl kaum.
    Zumal erschwerend hinzukommt, dass die meisten deiner Referenzen ihren Ursprung auf anderen Seiten oder Templates haben, wie man bei genauer Recherche diverser Foren (vorallem bei esportive.net) herausfinden wird.

    Dann steht in deinen Referenzen groß zu lesen (siehe abermals Screenshot oben):

    Desweiteren weisen wir darauf hin, dass das kopieren unserer Designs untersagt ist und bei Missbrauch strafrechtlich verfolgt wird.

    Zuerst einmal verwenden „wir“ und „unser“ keine Einzelpersonen sondern im allgemeinen Agenturen oder Firmierungen bei denen auch mehrere Mitarbeiter tätig sind, welches ein „wir“ in jeglichen Beschreibungen und Aussagen rechtfertigt. Mit dem „wir“ wird also auch hier wieder eine Firma oder Unternehmen suggeriert, welches die Leistungen erbringt.
    Dann wird wieder wehement unter Androhung „strafrechtlicher Konsequenzen“ auf Einhaltung des Urheberrechtes gepocht (selbst natürlich dieses Recht anderer mit Füßen getreten und vorsätzlich missachtet), wobei ich es schon wieder ungemein drollig finde, das ein Minderjähriger mit strafrechtlichen Konsequenzen droht.

    Von daher bitte weitere Verteidung sparen, es gibt hier nix zu verteidigen. Dein Profil passt genau in das vieler anderer, die ich auf die ein oder andere Art ertappt habe und die sich versuchen zu rechtfertigen:

    Unbedingt wollen, aber nicht können. Dann eben machen, ohne richtig zu wissen wie. Eben schauen wie andere es tun und nicht hinbekommen, also schlecht immitieren und hoffen das es nicht auffällt. Fällt es auf, immer erstmal alles bestreiten oder Schuld auf den vermeindlichen „Kumpel“ schieben, der einem selbiges zugespielt hat und die schmutzigen Patschehändchen in Unschuld baden und entsetzt auf Unwissenheit pochen.

    Glaub mir, in all den Jahren habe ich soviele Rechtfertigungen, Schuldzuweisungen und haarsträubende Ausreden gehört, dass ich ohne Probleme ein Buch darüber schreiben könnte. Was bis heute fehlt in der Sammlung wäre ein Ausspruch wie :

    „Sorry, bin unendlich blöd gewesen und lass in Zukunft mal lieber die Finger davon.“

    Ein einfaches „mea culpa“ sozusagen, den Satz einfach ohne weitere Ausflüchte, Rechtfertigungen oder sonstige Beschwichtigungen. Denn wenn ich eines hieb- und stichfest behaupten kann, dann das jeder der kopiert, imitiert oder nachahmt, sich absolut und genaustens darüber im Klaren ist, was er da macht und welche Rechte er verletzt.

  8. Alex K.

    Finde das Vorgehen von deiner Seite im Übrigen sehr lobenswert, Ulf. Eine Abmahnung (bzw. der Rechtsweg) ist für mich nur dann sinnvoll, wenn der „Täter“ keine Einsicht zeigt oder einen nennenswerten wirtschaftlichen Vorteil aus der Sache ziehen konnte.

    Möchte nicht wissen, welcher Zeitaufwand bei dieser Vorgehensweise entsteht… 😐

  9. Angelo

    Da muss ich dem Alex zustimmen .
    Bin drauf Aufmerksam geworden , dadurch das ein iCq-bekannter , mir gestern folgendes geschrieben hat :
    „ich wurde grad abgezockt , habe ihm eine Domain gegeben und der hat mir ein Design gegeben was leider wieder ein Rip war und zwar von Tera-gaming.de .“ Einfach layout Rip.

  10. Sebastian S. (ein anderer ;-) )

    Ich kann mich dem Alex und Angelo nur anschließen. Finde es gut, das du dich da ein wenig dahinterklemmst und nachforscht auch für deine unwissenden Kunden, deren von DIR gestaltet Homepages möglicherweise rein durch die Optik schnell verwechselt werden mit solchen Pseudodiensten!
    Zugeben bin ich auch immer mal unterwegs und guck mir an wie andere manche Dinge lösen, aber einem Kunden eine Abkupferung von einer bestehenden Seite zu präsentieren, unvorstellbar für mich.
    Ich bin übrigens immer wieder begeistert über deine Tutorials, Ulf. Die haben mir in meiner Anfangszeit gute Hinweise gegeben, wie ich so manches erstellen kann.

    Bleib weiterhin dran, es gibt so viele Fälle von Urheberrechtsverletzungen, aber es scheint, als wenn kaum einer auf sein Recht pocht…..

    Sebastian S.

  11. Stefan

    Muss auch sagen, sehr dreist.

    Vorallem beim Slogan „Webdesign und Grafikdesign individuell und professionell“ musste ich schmunzeln 🙂

  12. Thomas

    Außerdem ist es bei uttx.net nicht erlaubt kommerzielle Seiten zu hosten, das uttx (zumindest bis jetzt) gratis ist 😉

    @Ulf, ich hätte jetzt aber mal eine Frage bezüglich der „Polaroid“ Grafiken. Es gibt ja dazu ein Tutorial auf deiner Seite (welche ich übrigens sehr schön und hilfreich finde). Ist es jetzt erlaubt das man die Polaroids „nachbaut“, und auf seiner Seite verwendet oder nicht?

  13. Ulf (Admin)

    Klar kann man die Polaroids aus dem Tutorial verwenden, für was auch immer, nur muss es ja nicht gerade für eine Referenzenliste sein, die dann auch noch genau so ausschaut wie meine 🙂

  14. Thomas

    stimmt auch wieder ja ^^

  15. Manuel

    Ist schon echt hart das es Menschen gibt, die eine unter Copyright stehende Homepage, komplett oder größtenteils nachbauen *kopfschüttel*

    Ich frage mich nun aber schon länger, wie kann man, allein durch die Logs, erkennen das die Seite gerippt wurde?

  16. Mathias

    Hallo Ulf,

    wirklich sehr dreist der Kleine!

    Wie siehst Du denn den Fall bei facebook.com und studivz.net? Im Prinzip haben die das Design ja auch nur kopiert und statt blau rot gewählt (Sogar die Verzeichnisstruktur und die Variablenbezeichnung ist identisch). Ist das nicht auch rechtswidrig? Oder meinst Du das sind auch ein paar Euro bzw. Dollar geflossen?

  17. Ulf (Admin)

    @Mathias: Also bei aller Liebe, da kann ich keinerlei Gemeinsamkeiten feststellen. Rein optisch wird bei beiden Seiten der selbe minimalistische Stil verwendet und im Quellcode findet sich hier und da eine gleiche Bezeichnung (z.B. bei der Login-Form). Jedoch weder der Stylesheet noch der restliche Quellcode sind ansonsten in irgendeiner Form identisch.
    Wenn facebook hier als Vorlage gedient hat, dann bei der Grundstrukturierung und den Abläufen.
    Da es sich bei beiden Angeboten jedoch um Web 2.0 Entwicklungen handelt, ist dies wieder eine andere Sache, denn im Zuge der Web 2.0 Entwicklung wird sowieso geklont und Ideen nachgeahmt was das Zeug hält. Und das fast alle größeren deutschen Web 2.0 Dienste ein abklatsch amerikanischer Dienste sind, ist auch bekannt.
    Ob es jetzt zwischen den beiden Diensten irgendeine Absprache vorab gab ist soweit ich weiß nicht bekannt.

  18. Marc

    Hi Ulf!
    Alter Schwede, ich kann nur sagen, wenn man wollte, könnte man aus Deiner Sicht zwischenzeitlich super von den Abmahnungen leben!

    Letztlich haben wir alle mal klein angefangen und uns, sagen wir mal, inspirieren lassen! Aber damals stand uns nicht noch die große weite Welt des Web offen, wo man sich auch mal informieren kann wie die Rechtslage ist!

    Trotzdem find ich es ganz schön NAIV, zu glauben, daß sowas unentdeckt bleibt!!!

    Es ist schon krass, 16 Jahre alt, naja, will halt einem Idol nacheifern, jedoch zeigt das auch, daß nur von 12 bis Mittag gedacht wird…

  19. Fabian

    Hi Ulf,

    vllt. ist meine Mail irgendwo untergegangen aber genau zu dem Thema hatte ich eine Frage und schreibe jetzt einfach mal hier rein weil’s dazu passt *g*.
    Darf ich die Schriftarten die du auf deiner Seite anbietest (übrigens ist die Page hier genial *lob*) auch für meine eigenen Logos verwenden oder ist das auch eine Verletzung der Urheberrechte?
    Hintergrund: Ich bin gerade dabei ein Logo für einen Freund zu entwerfen, also ohne Entgeld, allerdings will er dieses dann für sein Gewerbe nutzen deshalb habe ich jetzt meine Bedenken wenn ich ne Schrift hier „klaue“ …

    Die Tutorials sind übrigens echt super, wenn man die mal durchgearbeitet hat kann man schon richtig lustige Sachen mit Photoshop machen!

  20. Ulf (Admin)

    @Fabian: Auf der Startseite der Schriftarten steht fett in einer hervorgehobenen grünen Box:

    Die hier vorgestellten und zum Download bereitgestellten Schriftarten sind Freeware und somit kostenlos; sie dürfen demnach ohne Einschränkung frei verwendet werden.

    Wenn man also mal liest, was ich überall in Informationen hinterlege, erspart man sich die ein oder andere Mail mit Fragen, die längst beantwortet sind.

  21. Mathias

    Hallo Ulf,

    hier mal ein kleiner Nachweis, dass StudiVZ doch eine Kopie ist:
    geh mal bitte auf studivz.de und kopier folgenden Code
    javascript: (function() { var new_style=document.createElement('link'); new_style.setAttribute('rel','stylesheet'); new_style.setAttribute('type','text/css'); new_style.setAttribute('media','all'); new_style.setAttribute ('href','http://www.derbumi.com/studi2facebook/
    studi2facebook.css'); var head = document.getElementsByTagName('head')[0]; head.appendChild(new_style);})();

    in deine Adressleiste ein.
    Danach wird Dir schnell auffallen, dass das kopiert wurde. Außerdem sind viele Funktionen identisch (ich sag nur „gruscheln“ und „Personen auf Bildern markieren“).

    Gruß
    Mathias

  22. Ulf (Admin)

    Ok, das überzeugt und nachdem ich mal bissel nach Artikeln bezüglich studiVZ und Facebook gewühlt hab, ist der Fall ja schon seit Oktober letzen Jahres bekannt und auch publik (wurde in mehreren Blogs darüber berichtet).

    Nur wie ich schon gesagt habe, sind fast alle namhaften deutschen Web 2.0 Startups klone amerikanischer Vorbilder (mal mehr mal weniger) und von daher halte ich im allgemeinen nicht viel von solchen Diensten (mal von yigg abgesehen, was aber auch offenkundig und bekanntermaßen ein Klon von digg ist).

    Und als Ripp in diesem Sinne kann ich es immer noch nicht ansehen, da zwar die Grundidee, Funktionalitäten und Erscheinungsform übernommen wurde, jedoch der Programmcode, der dem Projekt zu Grunde liegt, eine völlig eigenständige Entwicklung ist (denn der PHP-Code lässt sich bekanntermaßen nicht von einem Server kopieren).

    studiVZ ist eben wie vieles andere auch ein Klon. Also Freude neue Web 2.0 Internetwelt, denn 90% der angebotenen Dienste sind an Sinnlosigkeit nicht mehr zu überbieten (wenn ich mir die Dienste, welche z.B. web2null.de täglich vorstellt anschaue, dann kann ich meist nur noch den Kopf schütteln) und die restlichen 10% haben Ihren Ursprung bzw. ihre Grundidee im Land der begrenzten Unmöglichkeiten 🙂

    Ergo, wenn es Facebook nicht stört und ich bin sicher das die in der langen Zeit, seit diese Sache bekannt ist, auch schon Wind davon bekommen haben, warum sollte es mich stören?

  23. Thomas

    Hallo Ulf,

    ich bin leider erst jetzt auf Deine Seite gestoßen, sonst hätte ich wunderbare Beispiele für meine Serie zu dem Thema Webseitenklau gehabt.

    Da ich selbst als Webdesigner tätig bin und auch Jurist, interessieren mich solche Fälle brennend. Daher freue mich über jedes Beispiel. Denn leider gibt es bisher kaum Gerichtsentscheidungen zu diesen Themen und so was wie ein roter Faden ist in der Rechtsprechung daher noch nicht vorhanden.

    Leider ist es auch so, dass man im Webdesign sich an Vielem bedienen darf. Und da denken die meisten, dass das man alles nehmen darf. Daher denke ich seit einiger Zeit über eine Art Berufscodex als Alternative zu einem Pranger nach. Dein Fall zeigt mir jedoch um so mehr, dass das Webdesign ein noch zu wenig etablierter Beruf ist, als dass sich viele an ein Codex halten werden.

    Die großen Agenturen können es sich nicht leisten, „richtige“ Freelancer haben meistens ihren Stolz. Und die Hobbywebdesigner? Tja. die schert’s kaum.

    Ich bin interessiert wie Dein RipperHunting-Projekt aussehen wird. Und vielleicht könnte ich Dich dabei rechtlich unterstützen.

    Gruß,
    Thomas

  24. Florian

    Guten Tag an alle,

    Ich habe mal eine Frage zum Thema^^
    Du hast doch geschrieben das es bald wieder „RipperHunting“
    geben soll.
    Wann soll es denn Online gehen.
    Gehe ich auf denn Link auf deiner Seite,[ ganz unten ], wird nach
    einem Passwort gefragt. Benötige ich einen Extra-Zugang zu der
    Seite??

    Ich frage weil es langsam stressig wird, egal wo man nachsieht,
    jeder hat Stress mit diesem „Diebstahl“.
    Ich mache zwar keine Webseiten, jedoch Grafiken.
    Inzwischen wurden schon 47 Signaturen und 34 Logo´s „geklaut“, in 4 Monaten!!
    [ bzw. von diesen „Diebstahlen“ habe ich Erfahren, ich möchte
    nicht wiesen was sonst noch alles „geklaut“ wurde…]

    Jetzt laufen mir schon die Kunden weg, weil wenn ich eine
    Grafik verkaufe und diese 2 Tage später auf jedem Destop ist,
    ja dann hat man halt einen ruf, der sch…. ist.

    Ich denke das deine Kunden sich auch nicht freuen wenn Sie ihre
    Seiten, etwas anders, wieder finden oder etwa nicht????

    Wenn du Hilfe brauchst bei „RipperHunting“ dann schreib mir, helfe gerne.^^

    MFG

    F.Giebel

  25. Florian

    oh sorry,

    war gerade nochmal auf dem Link [“ RipperHunting „]
    Der geht ja endlich^^, mein Hilf´s Angebot bleibt aber trozdem stehen.

    Sorry, wegen dem sinnlosen Eintrag.

    MFG

    F.giebel

  26. Ulf (Admin)

    @Florian: Keine Panik, an RipperHunting wird kontinuierlich weitergearbeitet. Allerdings wird das Projekt noch einige Zeit in Anspruch nehmen und wohl gegen Ende des Sommers das Licht der Welt erblicken.

  27. Nicole

    Hab ich irgend etwas überlesen und dies ist nicht deine gewerbliche Präsenz sondern ein Privat-Frust-Ablass-Blog?

    Bin mir nicht ganz sicher.

    Beste Grüße

  28. Ulf (Admin)

    @Nicole: Leider betreffen diese Dinge permanent mein gewerbliches Umfeld, wie du oben im Falle des Kundenprojektes Carstensen unschwer erkennen kannst oder auch nicht minder schädigend, wenn ein anderer Gewerbetreibender mit meinen Inhalten und Texten hausieren geht und sich präsentiert.
    Ich lasse damit also keinen Dampf ab, sondern gehe seit geraumer Zeit mit solchen Fällen an die Öffentlichkeit, statt die ganzen Geschichten immer stillschweigend nach erledigtem Anruf unterm Tisch verschwinden zu lassen. Zum einen hoffe ich damit ein wenig Aufzuklären, dass das Internet eben kein Selbstbedienungsladen ist, zum anderen evtl. den ein oder anderen schon vorab abzuschrecken, wenn dieser sieht, dass ich solche Fälle gnadenlos publik mache.
    Mein Gewerbe bringt eben auch solche negativen Dinge mit sich und ich sehe nicht im geringsten mehr ein, solche Leute und Fälle auch noch der Anonymität zu überlassen. Ich verzichte bewusst auf die rechtliche Keule, da ich denke, dass ich mit dieser Form hier mehr Erfolg habe, solche Dinge auf lange Sicht vielleicht einzudämmen oder zumindest zu verringern.

  29. Stefan

    „Ich verzichte bewusst auf die rechtliche Keule, da ich denke, dass ich mit dieser Form hier mehr Erfolg habe..“

    …und vorallem schnelleren Erfolg. 🙂

  30. Pierre

    Ich denke das die meisten „Kopycats“ über xtc auf Dich aufmerksam werden. Gerade ist bei den Live Shops wieder ein Shop dazu gekommen, der doch verdächtig an das Design Deiner Seite „erinnert“. Witzig/traurig find ich in diesem Fall das der „Designer“ sich auch noch selbst oder auch Dich gleich zweimal kopiert hat (kompliziert^^, Erklärung: die Agenturseite sieht genau so aus wie die Kundenseite).

  31. Ulf (Admin)

    @Pierre: Welchen Shop meinst du, bzw. welche Angenturseite?

  32. Pierre

    Schau Dir mal bei den Live Shops unter Bekleidung / Schuhe den Angel-Like Shop an. Rechts unten auf der Startseite hast Du dann den Link zur „Agentur“.

  33. Ulf (Admin)

    @Pierre: Vielen Dank für deinen Hinweis, das ist mal ein wieder ein Dicker Hund besonderer Gattung. Zum einen wurde basierend auf meiner Seite ein Shop erstellt und bei xt:Commerce in den LiveShops gelistet und zum anderen das Design nochmals für die eigene Agenturseite verwendet. Hinzu kommt, das eines meiner früheren Kundenprojekte kopiert wurde und als Template im Template-Shop der Seite angeboten wurde.

    Als erstes ist die Seite des Betreibers vorerst „aus technischen Gründen“ nicht zugänglich. Der Eintrag in der LiveShop-Übersicht von xt:Commerce ist gelöscht. Der Angel-Like Shop ist momentan noch online, allerdings habe ich eine Frist gesetzt, betreffenden Shop, die Agentur-Seite sowie auch das angebotene Template zu entfernen bzw. entsprechend abzuändern.

    Was sich da aber heute am Telefon abgespielt hat, war harter Tobak und ist mir so auch noch nicht passiert. Noch frech und dreist zu behaupten, meine Seite nie gesehen zu haben, genauso wenig wie meine Kundenprojekte und natürlich alles selbst erstellt zu haben.
    Allein die Schnörkel in meinem Footer, sind wirkliche 1:1 Kopien gewesen und haben sogar die exakt gleichen retouchierspuren, die man erkennt, wenn man die Grafik extrem aufhellt (hatte damals diverses Laub aus dem Schnörkel entfernt, etc.) und ich habe beide Grafiken übereinandergelegt und sie passten inkl. der Bearbeitungsspuren exakt überein. Der gute Mann behauptet jedoch frech weg diese selbst erstellt zu haben ( jetzt kommts: in Illustrator, also einem Vektorprogramm ) und dies auch beweisen zu können.
    Also kurz und gut, die Seiten und Referenzen dieser „Agentur“, deren Ursprung bei mir lagen, waren nichts anderes als ein Konglomerat an zusammengeschusterten Layouts, die dann unter eigenem Banner veröffentlicht wurden bzw. zum Verkauf angeboten wurden.
    Was mich am meisten ärgert ist die Tatsache, das bis zum Schluss steif und fest behauptet wird, es handele sich um einen Zufall.

    Also nochmals Danke für deinen Hinweis Pierre.

  34. Pierre

    Gerne. Habe ja selbst auch schon ärgerliche Erfahrungen mit Ideen-/ Konzeptklau gemacht.

  35. Pierre

    Ich glaub das wird ne härtere Nuß für Dich. Die Agenturseite ist ja auch wieder online.

  36. Ulf (Admin)

    Ja aber ohne die von mir monierten Elemente und vor allem ohne die kopierten Templates. Auch der Shop wurde etwas „verschlimmbessert“ bzw. die Konturen verwischt 🙂 Wie gesagt, der gute Mann hat keine Ahnung von Design oder Coding, zimmert willkürlich seine Seiten aus anderen Seiten oder Templates zusammen und sowas kommt dann dabei heraus.

    Naja, meine Elemente wurden entfernt und ich habe nicht die Zeit und Nerven, mich noch weiter damit zu beschäftigen. Zumal ich in den vergangenen zwei Tagen zusammen bei 12 Agenturen und selbstständigen Webdesignern durchklingeln und -mailen durfte, weil sich mal wieder feierlich an meinem Content in der Leistungsübersicht bedient wurde.

  37. Pierre

    Tja. Das ist das Los von uns „Einzelkämpfern“. Danke auf jedenfall für die Info. Für solche Fälle müßte es einfach eine unabhängige Interressenvertretung geben. Werde auf jedenfall die Entwicklung von Ripperhunting gespannt verfolgen. Grüße

  38. Mike

    Hallo Ulf!

    Ich wollte dir einfach mal danke für das interessante Thema schreiben.

    Mir fällt irgendwie auf, dass die meisten Ripper wirklich extreme Probleme mit der Rechtschreibung haben. Also nicht die normalen Rechtschreibfehler, die einem in der Eile oder halt mal so zwischendurch passieren, sondern wirklich grundlegende Sachen. Ich kann mich jetzt auch irren, aber ich habe den Eindruck, da stecken zum großen Teil Jugendliche dahinter wie Sebastian, die sich vorstellen, mit möglichst wenig Aufwand ans schnelle Geld zu kommen. Vielleicht um die Schule schmeißen zu können oder sich um eine Ausbildung zu drücken, durchzubrennen oder um Mädels zu beeindrucken etc.. was man sich in dem Alter so vorstellt.

    Das macht es natürlich nicht besser. Ok er hat einen Fehler gemacht aber er hatte wiederrum auch Glück und ist an dich geraten und nicht an M´s Kochbuch z.B. 😉 Man kann in dem Alter aber auch schlimmere Fehler machen finde ich. Viele haben als Jugendliche Fehler gemacht, daraus lernt man. Das regt zwar auf, vor allem in der Menge in der dir das passiert. Keine Frage. Das regt mich persönlich aber nicht so sehr auf, wie die Leute, die die nötige Reife besitzen sollten und denen das wirklich sch.. egal ist und das auch noch auf dummdreiste Art und Weise durchziehen. Wie in dem Fall mit der Agentur vom Angel-Like Shop z.B.. Dazu sage ich nur: Ich freue mich auf RipperHunting.

    An den Pranger mit ihnen! ;-))

    Das war laut Google Cache übrigens ein „Mode Shop für Junges Puplikum“.

    Gruß Mike

  39. René Hesse

    Hallo,

    erstmal muss ich sagen das ich eher durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen bin und wirklich erschüttert darüber bin, was ich hier lese. Ich bin seit 3 Jahren selbsständig in diesem Bereich und habe mir bisher noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, dass so etwas passieren kann. Wohl etwas naiv. Generell wollte ich sagen das ich Ihnen wirklich zustimme in Ihren Aussagen und ich auch denke das es immer ein schmaler Grad ist. Auch wir nutzen ab und zu bestehende Werke als Anstoß für Arbeiten, alleine schon um dem Kunden immer auch „aktuell angesagte“ Optische Reize zu bieten, denn die Entwicklung schreitet schnell voran. Zum Teil stellen wir auch Vorlagen für versch. CMS frei zur Verfügung und wurden zwecks Copyright noch nicht enttäscht. Im Gegenzug ist es uns möglich dadurch Kontakte zu schließen die es ermöglichen z.B. für soziale Vereine o.ä. auch Vorlagen anderer Personen, mit Copyright, zu Nutzen und nur den technischen Service in Rechung zu stellen. Ich finde es wirklich Hammer wie dreist hier manche Ihre Werke kopiert haben und habe gleich mal unsere Webseiten (dank Ihrem super Tipp mit der Suchmaschine copyscape) geprüft. Ich denke aber auch das Ihre Seite natürlich prädisziniert für solche Urheberrechtsverletzung ist, da sie viel junge und unerfahrene User, gerade durch die Tutorials, anzieht. Es ist sicherlich immer eine gewisse Anerkennung wenn Leute die eigenen Werke „klauen“ weil es ja bedeutet dass Sie gut und „klauwürdig“ sind aber wie Sie schon sagten es sollten Unterschiede zwischen Inspiration und Klau geben. Ich kann nur sagen das ich allgemein denke, auch wenn es einmal Arbeit macht, „wirf der jungen unerfahrenen Meute ein bis zwei leckere Häppchen hin und Sie werden die Finger von deiner Seite lassen“, vlt. nicht komplett aber größtenteils. Als Nebeneffekt steigt auch noch Ihre Suma-Position bzw. Pagerank durch die Copyright-Verlinkung. Nunja, trotz dessen viel Erfolg für Ihr „RipperHunting“ Projekt, unterstützen würde ich es auf jeden Fall. Grüße aus dem sonnigen und leicht windigen Jena/Thüringen.

    René

  40. Ulf (Admin)

    @René: Ja, leider ist es bei mir wirklich ein mittlerweile sehr Zeit- und Nervenraubendes Problem geworden und je mehr ich recherchiere, umso schlimmer wird es.

    wirf der jungen unerfahrenen Meute ein bis zwei leckere Häppchen hin und Sie werden die Finger von deiner Seite lassen

    Nunja, ich biete ein sehr großes Tutorial-, Schrift- und Texturen Archiv, berichte viel aus der Praxis und gebe auch sonst Tipps und Tricks zu allen mir vertrauten Themen. Mehr geht schon fast nicht mehr an Freebies und Goodies auf einer eigentlich gewerblichen Webdesign-Seite.
    Klar, ich könnte noch beginnen kostenlose Templates zur Verfügung zu stellen, aber das würde meine ohnehin strapazierte Freizeit noch mehr schmälern und irgendwann hört auch bei mir die Lust am „verschenken“ auf Kosten meiner Zeit einfach mal auf. Desweiteren war ich noch nie ein Freund von vorgefertigten Templates, die dann auf x-beliebigen Seiten wieder auftauchen. Da gebe ich lieber Tipps und Tricks zum selber machen und hoffe, das die Leute sich an eigenen Designs versuchen, statt die Templates von der Stange zu verwenden. Wenn viele Seiten wie ein Ei dem anderen gleichen, dann finde ich das einfach totlangweilig und die Individualität, die eine Seite ausmachen sollte geht komplett flöten.

  41. Ulf (Admin)

    @René:

    Ich versteh Sie, mir selbst bleibt auch kaum Zeit für so etwas, wir setzten dann immer Praktikanten ran, da kommen ganz brauchbare Sachen rüber und der Mehrwert wird gesteigert, da die Praktikanten etwas lernen und die Sachen meist auch gut verwendbar sind.

    Bei mir bezahlen die Kunden ja ausschließlich, damit ich persönlich etwas gestalte und nicht ein Praktikant. Das gleiche gilt für evtl. veröffentlichte Templates und sonstige Inhalte der Seite etc. Wenn mein Name drauf steht, dann erwartet jeder auch, dass es von mir stammt und nicht z.B. eine Arbeitsbeschäftigungsmaßname eines Praktikanten gewesen war.

    wir z.b. stellen solche Sachen unter die Creative Commons – Namensnennung 2.0

    Eine Creative Commons Licence befindet sich in meinem Footer, jedoch gilt diese für die von mir veröffentlichten Artikel und Tutorials.
    Für die realisierten Kundenprojekte gibt es keine Commons Licence da diese generell und für jeden unantastbar sind.

    Wir unterteilen generell in technische Dienstleistung und Komplettpaket, wenn ausdrücklich Vorlagen gewünscht werden um die Kosten gering zu halten realisieren wir das auch, legen aber Wert darauf das dies nicht ausschließlich der Fall ist.

    Wenn bei mir ein Kunde eine Vorlage wünscht um die Kosten gering zu halten, wird er herbe enttäuscht, da ich ausschließlich Individualanfertigungen erstelle. Wer nach der Geiz ist geil Mentalität ins Web möchte, ist daher bei mir schonmal generell an der falschen Adresse.

    Da wären wir wieder beim schmalen Grad, wer kann als Kunde schon filtern ob mir wirklich nur Installation und Inhalte einpflegen oder nicht auch das Design an sich verkauft wurde.

    Keiner meiner Kunden wurde je mit dieser Frage konfrontiert, da bei mir wie oben erwähnt zum einen jede Seite/Design/Shop individuell und von grundauf neu erstellt werden. Zum anderen ich jegliche Rechte an Designs an den Kunden nach Fertigstellung abtrete und dies kann ich ebenfalls nur tun, wenn ich eben keine vorgefertigten Templates weiterverarbeitet habe, da ich an dieser Sache kein Eigentums-/Urheberrecht halte. Leider handhabt dies so gut wie keine Agentur/Designer.
    Vielen Kunden wird sogar lediglich ein eingeschränktes Nutzungsrecht an den Designs übertragen, sprich diese Leute können sich in einem Fall von Content- oder Designdiebstahl noch nicht einmal zur Wehr setzen, da sie nicht das Eigentumsrecht, respektive Urheberrecht an „ihrem“ Design besitzen. Im schlimmsten Fall ist der Designer/Agentur bei Streitigkeiten sogar rechtlich in der Lage, dem Kunden die Verwendung des Designs/der Seite zu verbieten, auch wenn diese ordnungsgemäß gezahlt wurde. Darüber wird ein Kunde jedoch erst gar nicht informiert, sei es, weil der Designer/Agentur selbst nicht einmal die Rechteverhältnisse dabei kennen oder nicht möchten, das das alleinige Recht an den Kunden übertragen wird.
    Bei mir jedenfalls bekommt der Kunde uneingeschränkt alle Rechte übertragen, damit ein bezahltes Design auch wirklich sein Design ist und im Falle von Urheberrechts- oder Wettbewerbsverstößen auch entsprechend vom Kunden gehandelt werden kann.

    Um dies einmal etwas bildlicher zu verdeutlichen, folgendes Beispiel: Gehe ich in einen Supermarkt und kaufe mir eine DVD, so erwerbe ich mit dem Kauf das Eigentums- sowie Nutzungsrecht (jedoch kein Urheberrecht, da ich diese ja nicht öffentlich vorführen, vervielfältigen, etc. darf, also treten hier noch andere Rechte in Kraft, die wir jetzt aber einmal außen vor lassen) an dieser DVD. Gehe ich in eine Videothek und leihe mir die DVD dort aus, so erhalte ich für einen bestimmten, festgelegten Zeitraum lediglich ein eingeschränktes Nutzungsrecht an dieser DVD.
    Kommen wir zurück zu einem angefertigten Design, denn wird vertraglich nicht die Rechteabtretung festgelegt bzw. dem Kunden nach Beendigung der Projektarbeit nicht die originalen Dateien, welche zu diesem Projekt gehören, ausgehändigt, so hat der Kunde auch nicht das uneingeschränkte Eigentumsrecht an diesem Design. Das Design ist nicht das, was man im Web auf der entsprechenden Seite sieht, sondern was als original Datei, z.B. als PSD erstellt wurde. Derjenige, der im Besitz dieser Dateien ist, hat auch das Eigentumsrecht an der Sache. Nur treten die wenigsten diese Dateien an ihre Kunden auch nach Vollendung des Projektes ab. Bei mir bekommt der Kunde nach Ende des Auftrages jegliche original Dateien sowie verwendeten oder angefertigten Materialien ausgehändigt und besitzt somit auch wirklich das von ihm gezahlte Design.

    Wie gesagt, all dies wird von vornherein hinfällig, sobald man eine Seite/Shop/Design etc. auf Basis eines bereits vorhandenen Templates ausstellt, da hier keinerlei Eigentumsrechte beansprucht werden können. Weder von der Agentur/Designer, welche dieses angefertigt hat, noch dem Kunden, für den dieses angefertigt wurde. Wen dieser Sachverhalt nicht stört, bitte, aber ich denke, wüssten die Kunden genauer über diese Sachverhalte Bescheid, würde so manch einer anders darüber denken. Wie gesagt, solange keine Problem oder Urheberrechtsverstöße, Streitigkeiten, etc. auftreten, ne feine kostengünstige Angelegenheit, aber wehe es kommt anders …

  42. René Hesse

    Ich versteh Sie, mir selbst bleibt auch kaum Zeit für so etwas, wir setzten dann immer Praktikanten ran, da kommen ganz brauchbare Sachen rüber und der Mehrwert wird gesteigert, da die Praktikanten etwas lernen und die Sachen meist auch gut verwendbar sind. ich finde es generell auch nicht gut, zig Seiten mit gleichem Layout zu finden, doch muss ich sagen das es ja meist nach Kundenwunsch geht.
    Wir unterteilen generell in technische Dienstleistung und Komplettpaket, wenn ausdrücklich Vorlagen gewünscht werden um die Kosten gering zu halten realisieren wir das auch, legen aber Wert darauf das dies nicht ausschließlich der Fall ist. Allerdings ist mir schon oft aufgefallen, dass auch andere Mitbewerber diese Taktik anwenden um eine breites Kundenspektrum abzudecken, allerdings meist vergessen „Modification by …“ oder ähnliche Hinweise auf den entsprechenden Seiten zu veröffentlichen. Da wären wir wieder beim schmalen Grad, wer kann als Kunde schon filtern ob mir wirklich nur Installation und Inhalte einpflegen oder nicht auch das Design an sich verkauft wurde. Naja, wer die Lizenzen ließt, sollte sich besser darüber bewusst sein. Dabei gleich noch einmal eine frage, entweder habe ich es übersehen oder es ist nicht vorhanden aber gibt es für Stuff auf dieser webseite formulierte lizenzen und wäre es nicht ratsam eine genrelle einzuführen, wir z.b. stellen solche Sachen unter die Creative Commons – Namensnennung 2.0 anzuschauen hier: creativecommons.org

    Grüße René

  43. Ulf (Admin)

    @René:

    Die meisten bieten gegen geringe Kosten ein uneingeschränktes Nutzungsrecht nach definierter Lizenz an, welches eine gewisse Rechtssicherheit schafft…

    Sie erhalten ein uneingeschränktes Nutzungsrecht, welches Ihrem Kunden überhaupt keinerlei Rechtssicherheit schafft. Ich möchte das kurz erläutern:
    Ein Kunde bezahlt bei Ihnen für einen Shop basierend auf einem vorhandenen Template eines Dritten z.B. 2.000 EUR für die Überarbeitung und Einrichtung. Sie bezahlen dem Urheber 100 EUR für das Nutzungsrecht. Sie sowie der Kunde erhält also lediglich das Nutzungsrecht, das Eigentumsrecht bleibt beim Urheber, auch wenn Sie das Design kostenintensiv überarbeitet haben.

    Fall 1: Ein Mitbewerber Ihres Kunden kopiert das Design 1:1 für einen eigenen Shop. Weder Sie noch Ihr Kunde können rechtlich gegen diese Kopie vorgehen, da keiner, weder Sie noch der Kunde das Eigentumsrecht am Design halten. Sprich ein Freifahrtsschein für jeden anderen, sich gütlich an den Designs zu bedienen. Lediglich als Wettbewerbswidrige Angelegenheit könnte hier vielleicht noch Einhalt geboten werden, sofern Übereinstimmungen im Warensortiment vorhanden sind. Das ist aber eine andere Geschichte.
    Sprich der Kunde hat zwar Geld für einen halbwegs individuellen Shop gezahlt, aber wenn er Pech hat, wird dieser munter kopiert und verwendet wie jedes andere freie Template. Also hohen Kostenaufwand und trotzdem keine Individualität.

    Fall 2: Der Urheber des Templates, welcher Ihnen für 100 EUR das Nutzungsrecht übertragen hat, verbietet Ihrem Kunden aus irgendwelchen Gründen die Nutzung des Designs (was er jederzeit ohne trifftigen Grund auch tun könnte). Der Kunde ist gezwungen, ob er will oder nicht, das Template abzuschalten. Sie können nun zwar Ihre 100 EUR vom Urheber zurück fordern, jedoch wird der Kunde sehr schnell vor Ihrer Tür stehen und seine 2.000 EUR zurückfordern.
    Ende vom Lied, Sie hatten die Arbeit und schlussendlich ein Design, welches wertlos geworden ist, da Sie es nicht nutzen können. Der Kunde hat den wirtschaftlichen Schaden und womöglich noch Geschäftsausfall, da plötzlich ein lauffähiges eCommerce Projekt zum Stillstand kommt und er sich nach einem neuen Design umschauen muss.

    … was wir schon an Kunden hatten, die vorher aus Privathand á la “ich kenn da einen, der kennt sich damit aus und macht das günstig” Webseiten hatten, klingt fast unglaubwürdig.

    In diesem Fall der eindeutig für den Kunden bessere Weg, denn hier hat er ein selbst erstelltes Design erhalten, welches aufgrund dessen, das es privat erstellt wurde und je nach geringfügiger Zahlung unter das Taschengeldgesetz oder gar als Schenkung ausfällt und somit jegliche Rechte beim Inhaber des Designs, sprich dem Kunden liegen. Hier hat er also kostengünstig ein vielleicht weniger schönes und professionelles Design erhalten, aber er wird keinerlei Probleme bekommen wie oben genannt. Wenn Sie also wie oben erwähnt Verfahren, für Kunden unter solchen Bedingungen der eindeutig bessere Weg.

    Verstehen Sie mich nicht falsch, weder möchte ich Sie angreifen oder Ihre Arbeit schlecht machen, aber so wie Sie das wie oben erwähnt handhaben, schaden Sie jedem Kunden mehr als Sie ihm nützen. Sie öffnen damit jedem Tür und Tor, sich an den Projekten nach Lust und Laune zu bedienen und haben schlussendlich noch den Schaden (sowie natürlich auch Ihr Kunde).

    Ich würde mich von dieser Herangehensweise ganz schnell verabschieden, schon in Ihrem ureigenen Interesse.

    P.s Und das mittlerweile munter und lustig kopiert wird, was nicht niet- und nagelfest ist, sehen Sie ja an meinen Beispielen in den drei Artikeln zu diesem Thema. Nur kann ich mich dagegen zur Wehr setzen und auch auf rechtliche Sicherheit in allen Fällen zurückgreifen.

  44. René Hesse

    Ganz Ihrer Meinung! Darum bemerkte ich ja, dass es wichtig ist, den Kunden wirklich aufzuklären und mir immer wieder auffällt, dass dies viele Agenturen genau wie Desinger nicht tun. Die sicherste Variante ist in jedem Fall genaue Absprachen mit dem Ersteller des jeweiligen Themes zu treffen, was auch meiner Erfahrung nach häufig vernachlässigt wird. Die meisten bieten gegen geringe Kosten ein uneingeschränktes Nutzungsrecht nach definierter Lizenz an, welches eine gewisse Rechtssicherheit schafft, was wir schon an Kunden hatten, die vorher aus Privathand á la „ich kenn da einen, der kennt sich damit aus und macht das günstig“ Webseiten hatten, klingt fast unglaubwürdig. Persönlich finde ich es auch schöner, ein Projekt selber zu coden und zu designen, die Freude und Zufriedenheit danach ist einfach größer. Nunja jeder nach sein Konzept, es freut mich, dass es bei Ihnen so gut aufgeht, bei der Qualität ihrer Arbeiten auch verständlich. weiterhin viel Erfolg.

    PS: Lizenz gesehen, die berüchtigten Tomaten auf den Augen 😉

  45. René Hesse

    Das ist mir schon bewusst, wie weiter oben beschrieben bezog sich das ganze auf low-budget Seiten für kleinere Vereine o.ä., wir würden nicht auf die Idee kommen (es sei denn wir sind wirklich eine vertragliche Partnerschaft mit dem Urheber eigegenagen) für Aufträge in solchen Größenordnungen Templates einzusetzen. Wir reden hier von 100 bis 300 EUR für die pure Installation und das Einpflegen der Grundinhalte, mit vollem Bewusstsein des Kunden, was er erhält und der Abrechung nach Arbeitsaufwand. Habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Uch kann nur sagen, dass viele Einrichtungen (gerade sozialer Natur) meist wenig bis gar kein Geld für Webauftritte aufbringen können, solche Angebote werden dankend angenommen und führten bis jetzt zu keinerlei Problemen. Denken Sie nicht, wir wollen sparen auf Kosten der Qualität, dies ist nur eine Option…

  46. Thomas

    Hey Ulf!
    Ich hätte da eine Frage zum Urheberrecht:

    Wenn ich ein Design erstellt habe und nun jemanden beauftrage dieses zu slicen und zu coden, dann werd ich ihm ja die .psd-Datei schicken.

    Aber wenn es jetzt zu einem Rechtsstreit kommt, dann könnte er doch eigentlich behaupten, dass er der Urheber ist, da er die .psd-Datei hat.

    Gruß
    Thomas

  47. Ulf (Admin)

    @Thomas: Ich bin kein Jurist und kenne auch nicht alle Kniffe und Sachlagen. Desweiteren ist eine Rechtsberatung in Foren, Kommentaren, etc. nicht erlaubt und ich möchte hier nicht noch Ärger bekommen, weil ich explizite Hilfe gebe.
    Also nutze das Internet und schau dich um. Alle Rechte und Gesetze sind abgedruckt und werden ausgestellt. Genauso informiere ich mich auch immer.

  48. René Hesse

    Wahnsinn. Es sollte kaum für möglich gehalten werden, aber heute finde ich doch mit Hilfe der copyscape Seite eine Webseite welche unsere Texte 1:1 übernommen hat. Ich habe unsere kleine Unterhaltung im letzten Teammeeting mal angebracht und muss sagen , wie schon in meinem ersten Post erwähnt, wohl ziemlich naiv sich nicht damit beschäftigt zu haben.

  49. Thoralf Liersch

    @Thomas
    versuchs doch mal mit einem Einschreiben an Dich selber.
    Mir ist es schon sehr oft passiert das ich Layoutentwürfe an Kunden verloren habe. Ich habe die Entwürfe gegen ein geringes Entgeld erstellt und der Sohn oder Neffe eines Angestellten oder ein Bekannter des Kunden erstellt dann das fertige „Endprodukt“. Zumeist dann deutlich billiger als mein Kostenvoranschlag.
    Seit geraumer Zeit versende ich meine Entwürfe vor der Präsentation per Einschreiben an mich selber. Dieses lasse ich dann aber ungeöffnet im Kundenordner liegen. So habe ich bei einem Rechtsstreit jederzeit die Möglichkeit nachzuweisen das der Entwurf von mir kommt.
    Ok, ich gebe zu dieses System ist nicht ganz so sauber wie es sich anhört. Wenn der Kopierer nur halbwegs intelligent ist dreht er einfach die Systemzeit zurück und hatt somit Dateien die älter sind als das Datum auf dem Poststempel meines Einschreibens.
    Auch kann ich nicht sagen ob dieses System vor Gericht funktionieren wird. Aber wenn der Kunde, der meinen Entwurf „missbraucht“ hatt, erfährt das ich ein Einschreiben mit dem Entwurf vorliegen habe, wird er sehr schnell einsichtig.

    Gruß Thoralf

  50. Ulf (Admin)

    @Thoralf: Ja, von dieser Methode habe ich mittlerweile schon desöfteren gehört. Designs per Einschreiben an sich selber schicken. Nun sicher eine recht ungewöhnliche Art und Weise, aber ein Poststempel ist schon einmal eine unumstößliche Tatsache und wer weiß auch schon, dass man eine solche Methode anwendet.

  51. Peter Kammerer

    Hallo Ulf,

    danke für die aufrüttelnden Beiträge zum Design- und Content-Klau. Sie waren Anlaß, mich nun auch mit den Betreibern von chiccen.de und at-mix.de in Verbindung zu setzen. Sollte da nix passieren, melde ich mich via RipperHunting bei Dir – angekündigt habe ich es Ihnen. Beide Betreiber hatten dreist Strukturen bzw. komplette Texte zum Thema Webstatistik aus einer meiner Projekte übernommen.

  52. Peter Kammerer

    Notwendiger Nachtrag:

    Na also, es geht doch. Der Betreiber von chiccen.de hat sich umgehend mit mir in Verbindung gesetzt. In einem angenehmen Gespräch wurde die Sache erledigt.

    Manchmal hilft dann offenbar doch leichter Druck, um solche Dinge zu klären.

  53. David

    RipperHunting a la Suisse: plagiat.ch. Demnächst mit einem heissen Beitrag zu diesem Thema hier.

  54. Marco

    Also sowas versteh ich ja gar nicht mehr. Ich habe mich gerade selbstständig gemacht und bastele unteranderem kleine HP´s bzw Visitenkarten für Inet. Aber ich würde doch net auf die Idee kommen eine Homepage zu rippen und weiterzuverkaufen. Damit fällt man doch eh früher oder später auf die Nase, mal abgesehen vom Moralischen Teil.

    Hoffe dein RipperHunting wird ein voller Erfolg.

    @Thoralf
    Vielen dank das ist ein guter Tip, auch fürn Anfänger wie mich. Vielleicht kann ich mir ja ein bisschen „Lehrgeld“ sparen.

  55. Chris

    Hallo Ulf,

    klasse Diskussion um ein ernstes Thema. Den Punkt der Diskussion mit dem „Ripper“ habe ich allerdings vor Jahren aufgehört, da die wenigsten Einsichtig sind und nur „Schadensbegrenzung“ betreiben wollen – wohl wissentlich, wie die Sachlage ist.

    Somit erhalten „Kandidaten“ mit kommerziellem Background ohne Vorwarnung eine Abmahnung. „Unwissende“ die z.T nur eine Grafik auf Ihre private Website stellen einen freundlichen Hinweis nebst Sachdarstellung und den daraus womöglich entstehenden Folgen – das sorgte bisher für Erfolg.

    An Abmahnungen verdient nur der Jurist.
    In wenigen Fällen der Betroffene, wenn trotz anerkannter Abmahnung ein erneuter Verstoß erfolgt – bisher nur einmal passiert, da war geistig wirklich „Hopfen und Malz“ verloren.

    Noch interessanter ist der Klau von einzelnen Grafiken, die teilweise dann in Drucksachen für das CD eingesetzt wurden.

    Werde diese Diskussion weiter verfolgen.

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